Bewertung des Schutzgutes Boden in einem Bebauungsplanverfahren – Beispiel Campus Melaten (Stadt Aachen)

• Susanne Frey-Wehrmann
• Silvia Lazar
• Britta Schippers

Im Westen der Stadt Aachen (Nordrhein-Westfalen) entsteht in den nächsten Jahren eine der größten Forschungslandschaften Europas, der „RWTH Campus Aachen“. Für die planungsrechtliche Sicherung dieser Hochschulerweiterung wurde der Bebauungsplan „Seffenter Weg/Melaten“ neu aufgestellt und der Flächennutzungsplan geändert. Aufgrund der hohen Anteile an Rendzinen, Braunerde- Rendzinen und flachgründigen Braunerden im Plangebiet, die aufgrund ihres Biotopentwicklungspotenzials vom Geologischen Dienst NRW als „besonders schutzwürdig“ und „sehr schutzwürdig“ ausgewiesen wurden, erfolgte die Bewertung der Auswirkungen auf den Boden und die Bilanzierung der Eingriffe in den Boden im Bauleitplanverfahren nach einem eigenständigen Bewertungsverfahren. Es handelt sich um ein Punktwertverfahren, welches die Funktionserfüllung des Bodens und die daraus mündende Einstufung der Schutzwürdigkeit mit der aktuellen Naturbelassenheit des Bodenaufbaus bzw. seiner Beeinflussung verknüpft. Der vorliegende Beitrag stellt das Bewertungssystem für das Schutzgut Boden, die bodenbezogenen Maßnahmen zur Eingriffsvermeidung und das Ausgleichskonzept vor.

In the west of the City of Aachen (federal state of North Rhine-Westphalia) one of Europe‘s greatest research areas - the RWTH Campus Aachen- is going to be developed in the next few years. In order to comply with the master plan the development plan “Seffenter Weg / Melaten” was proposed and the land development plan was revised accordingly. Due to the high surface ratios of rendzina soils, brown-rendzina soils, and shallow brown soils of the Campus area and their Geologischer Dienst NRW (GD NRW) based classification as „besonders schutzwürdig“, extra highly worth preserving and „sehr schutzwürdig“, highly worth preserving, with respect to their biotope developing potential the assessment of the effects on soil and the accounting of soil impacts were carried out on the basis of an independent assessment procedure. This „Punktwertverfahren“ (points system procedure) combines soil function compliance resp. preserving classification and actual naturalness of soil structure or its interference.

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