DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7741.2020.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7741 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-05-18 |
Der Boden des Jahres 2020, der Wattboden, wurde am Weltbodentag 2019 unter der Schirmherrschaft von Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin präsentiert. Dieser Boden entwickelt sich an flachen Küsten im Bereich der bei Flut überstaut wird und bei Ebbe trockenfällt. Er kommt weltweit an gezeitenbeeinflussten Küsten vor. In Europa sind Wattböden entlang der südlichen Nordseeküste in Belgien, Niederlande, Deutschland, Dänemark und Südost-England verbreitet. Er wird von Muscheln, Würmern und zahlreichen weiteren Organismen besiedelt. Im Wattboden dominieren reduzierende Bodenprozesse. Nitrate und Sulfate werden mikrobiell abgebaut, Eisensulfid entsteht und färbt den Boden schwarz. Die Besiedlung der Böden durch Bakterien, Tiere und Pflanzen wird durch den Salzgehalt des Bodenwassers gesteuert.
Aufgrund großflächig erhöhter Konzentrationen an Arsen, Blei und Cadmium in naturnahen Böden liegen auf über 2.000 km² im Freistaat Sachsen Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen vor. Diese Belastungen betreffen auch den Direktpfad Boden-Mensch, verbunden mit der Frage, ob für diese Regionen übertragbare Modelle für eine Abschätzung der Resorptionsverfügbarkeit entwickelt werden können. Dazu wurden Untersuchungen an 816 Oberbodenproben herangezogen und die Gesamtgehalte (Königswasserextraktion) und die Resorptionsverfügbarkeit nach DIN 19738 ausgewertet. Die relative Resorptionsverfügbarkeit für Cadmium lag im Mittel mit ca. 43 % deutlich über der von Blei und Arsen mit ca. 25 %. Der Zusammenhang zwischen den Gesamtgehalten und den resorptionsverfügbaren Gehalten war signifikant und hinreichend eng (r = 0,87 – 0,92), um Regressionsmodelle ableiten zu können.
Seit den 1990er Jahren führt die Stadt Wuppertal in ihren Kleingartenanlagen Untersuchungen des Oberbodens durch. Im Fall von nachgewiesenen Bodenbelastungen wurden neben den üblichen Maßnahmen (z. B. Anbaubeschränkungen/pH-Wert-Einstellungen/Bodenaustausch) auch Möglichkeiten erprobt, die Mobilität der nachgewiesenen Elemente herabzusetzen. Im Rahmen eines Freilandtestes wurde in den Jahren 2008 und 2010 in Kleingartenanlagen mit hohen Arsen- und Bleigehalten im Boden großflächig Triplesuperphosphat und Kalk ausgebracht. Nach 8 Jahren wurde die Wirksamkeit dieser Maßnahme in 86 Gärten überprüft. Die nach DIN 19738 ermittelten resorptionsverfügbaren Bleigehalte lagen deutlich unterhalb der vor der Ausbringung der Zuschlagstoffe gemessenen Konzentrationen.
Das Bundesumweltministerium (BMU) hatte von 2015 bis 2016 die deutsche Präsidentschaft in der Alpenkonvention inne. Dabei stellte eine konsequente Umsetzung des bereits seit 2002 ratifizierten Bodenschutzprotokolls (BodP) der Alpenkonvention einen thematischen Schwerpunkt dar. Das BMU beauftragte das Büro LAND-PLAN mit einem transnationalen Projekt, wodurch Kommunen in Oberösterreich, Tirol und die Stadt Sonthofen (Bayern) im Sinne des BodP mit Hilfe von Workshops modellhaft in die Lage versetzt werden sollen, den Schutz ihrer Böden in die örtliche Raumplanung fest zu verankern.
+++ Informationen aus der Bund-/ Länderarbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) +++ Informationen aus dem Bund-/Länderausschuss Bodenforschung (BLA-GEO) +++
+++ Stadt/Land/Fluss – Welche Natur wollen wir? +++ Klimaschutz bei der Herstellung und Anwendung organischer Dünger Workshop Förderverband Humus e. V. +++ „Bodenkundliche Anforderungen an die Neuanlage oder Erweiterung von Friedhöfen“ +++ „Watt erleben – Wattboden verstehen“ +++ Corona Sustainability Compass +++
+++ „Boden in Bewegung“ +++
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