Schadstoffgehalte in Stadtböden ländlich geprägter Klein- und Mittelstädte im Kreis Lippe (Nordrhein-Westfalen)

• Bernd Steinweg
• Michael Kerth

Die vorliegenden Untersuchungen geben einen nutzungs- und altersdifferenzierten Einblick in (Schad-) Stoffbelastungen von Stadtböden in ländlich geprägten Klein- und Mittelstädten. Einige Parameter wie Blei und PAK zeigen eine signifikante Zunahme der Stoffgehalte mit zunehmendem Nutzungsalter von Gartenböden. Grund hierfür ist aller Wahrscheinlichkeit nach der z. T. über Jahrhunderte erfolgte Eintrag dieser Schadstoffe durch die Aufbringung von Düngern und technogenen Substraten. Der Anteil von Böden mit Vorsorgewertüberschreitungen nimmt deutlich mit zunehmendem Nutzungsalter von Gartenböden zu, woraus sich Konsequenzen für den Umgang mit diesem Bodenmaterial z. B. bei der Umlagerung ergeben. Nicht zuletzt ist in Betracht zu ziehen, solche Böden mit ihre n intrinsischen Informationen auch als Archiv der Kulturgeschichte und damit als schützenswerte Böden gemäß § 2 BBodSchG anzusehen.

The study carried out gives an insight into soil contamination related to land use and duration of use in small and medium sized towns of rural character. Parameters as lead and PAH show a significant increase with duration of use as garden land. This is most likely related to an input of these substances with fertilizers and technogenic materials over time spans of up to some hundred years. The percentage of soils which exceed the prevention value s of the German soil ordinance increase with duration of use as garden land. This exceedance of prevention values leads to restrictions when such soils are to be relocated. Additionally, soils with a long history of use contain intrinsic information and can be considered as an archive of cultural history. They should therefore be regarded as worthy of protection under the regulations of § 2 of the German soil protection law.

Seiten 64 - 67